Neuer Maibaum erblüht über dem Rathausplatz
Das Aufstellen des Maibaums hat im Heimat- und Wanderverein Bissendorf eine lange Tradition. Günter Strathmann erinnert sich gar, dass vor nunmehr 45 Jahren der erste Baum errichtet wurde. Seither haben sich unzählige Menschen in Bissendorfs Mitte zusammengefunden, um den Wonnemonat bei einem kleinen Imbiss und oft selbstgemachter Musik zu begrüßen.
Doch der Baum selbst aber auch das Ritual um ihn herum waren in die Jahre gekommen und der Ruf nach etwas Neuem wurde lauter. Und schließlich sorgte auch diesmal Corona für eine gewisse Zeitenwende.
So war es das Bissendorfer Urgestein Horst Depenthal, der nicht nur neue Gedanken, sondern auch den eisernen Willen mitbrachte, den Maibaum vor dem Rathausplatz -im wahrsten Sinne des Wortes- auf neue Füße zu stellen.
Horst organisierte zunächst einen hölzernen Strommasten, der durch die Technische Abteilung im Heimatverein fachgerecht aufbereitet wurde. Für Entwurf und Fertigung eines neuen, eisernen Gestells konnte er Günter Heitbrink überzeugen und organisatorische Unterstützung bekam er von Joachim Bendel.
Parallel zur neuen "Hardware" reiften vereinsübergreifend weitere interessante Gedanken. So könne der Baum neben dem typischen Maikranz doch zukünftig die Logos vieler Bissendorfer Vereine und Institutionen tragen. Und schließlich war es das Ergebnis eines Treffens im Sep. letzten Jahres, das die Idee hervorbrachte, das so "geschmückte" Kult-Objekt mit einem übergeordneten Wappen der Gemeinde Bissendorf zu zieren und den Baum selbst nach süddeutschem Vorbild ganzjährig vor dem Rathaus stehenzulassen.
Der Maifeiertag rückte näher und die Zeit drängte. Doch Orga-Talent Horst ging zielstrebig seinen Weg. Er mobilisierte die Dienstagstruppe im HWVB, die die neue Tragkonstruktion vor Ort auf dem Kirchplatz einbetonierte. Fa. Heitbrink-Recycling unterstützte dabei mit schwerem Gerät. Für die Fertigung eines übergroßen Gemeindewappens aus Edelstahl konnte er Ingo Hülsmann von Fa. Hülsmann-Blechtechnologie gewinnen. So gelang es Schritt für Schritt, alle wichtigen ToDo-Punkte zeitgerecht abzuarbeiten.
Am 30. April war es dann so weit. Bei stahlblauem Himmel und idealem Frühlingswetter füllte sich der Rathausplatz schnell und das Prozedere begann. In der Technische Abteilung wusste jetzt jeder, was er zu tun hatte. Dann gab Horst das Zeichen an Christian Koch, mit seinem Teleskoplader den Holzmast langsam aufzurichten. Ge......schafft! Auch der anschließenden "Lotprobe" mit einem an einem Seil hängenden Backstein, die zur Überprüfung der exakt senkrechten Position herangezogen wurde, hielt der neue Baum stand. Gute Arbeit!
Der Abend wandte sich nun seiner gemütlichen Seite zu. Bei kalten Getränken und heißen Würstchen aus der Hand von Profigriller Peter Töns entstand eine Flut weiterer Ideen, die sich allesamt um das neue Bissendorfer Wahrzeichen drehten.
Doch für das kommende Jahr gilt es, erst einmal viele Vereine zu gewinnen, die sich mit ihrem Logo/Wappen am Baum präsentieren möchten, um so den Rathausplatz zu einem Symbol für die starke Vielfalt des Bissendorfer Vereinswesens werden zu lassen.
Auch Bürgermeister Halfter als bekennender Anhänger unserer Vereinskultur teilte seine Begeisterung über das Projekt, das auch die Gemeindeverwaltung weiter unterstützen werde.
Ein Projekt, das man gut und gern auch mit den Worten "Tradition trifft auf Moderne" betiteln könnte.