Halbtagsfahrt ins Schaumburger Land

"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen" heißt es in einem Gedicht von Matthias Claudius. Ähnlich erging es wohl auch den fast 30 Gästen, die in diesem Jahr die Busfahrt ins Schaumburger Land mit dem HWVB antraten, die Karin und Joachim ausgearbeitet hatten.

Gegen Mittag ging es mit dem Wiekinger nach Exten. Dort wartete bereits der 1. Vorsitzende des hiesigen Heimatvereins auf uns und lud zu einer Führung durch das kleine aber feine Heimatmuseum ein. Im originalen Schaumburger Platt erfuhren wir zahlreiche Interna über den kleinen Ortsteil, der -vor den Toren der Stadt Rinteln gelegen- auf eine langjährige Geschichte zurückblicken kann, die gar bis in das Jahr 896 zurückgeht. Selbst Goethe soll es einmal in diese Region an der Weser gezogen haben.

Zu Fuß führte der Weg weiter durch den Ortskern in die urige Kirche, die bei den heißen Spätsommertemperaturen für eine willkommene Abkühlung sorgte.

Ein Highlight des Ausflugs war sicherlich die Besichtigung der sog. "Unteren Eisenhämmer". Hierbei handelt es sich um eine alte, bis in das Jahr 2004 betriebene Anlage, in der mit viel handwerklichem Geschick Spaten, Hacken, Sensen uvm. hergestellt wurden. Die Antriebsenergie der historisch anmutenden Produktionsstätte wurde dazu früher aus dem Flusslauf der Exter entnommen, die in der Nähe des Ortes Alverdissen entspringt und auf einer Länge von ca. 26km einen Höhenunterschied von erstaunlichen 227 m aufweist. Nach einem Videovortrag, der den früheren Herstellungsprozess am Beispiel eines Spatens zeigte, konnten sich die Gäste einen unmittelbaren Eindruck von dem Maschinenpark mit seinem Labyrinth an Transmissionswellen und Riemen machen. Seit 2006 gilt die Stätte als Baudenkmal, das dank des Heimatvereins Exten seither besichtigt werden kann.
Die Einladung des Heimat- und Wandervereins Bissendorf an die Gastgeber aus Exten, auch einmal nach Bissendorf zu kommen und ähnlich eingerichtete Museen kennenzulernen, nahm der Heimatverein Exten gern an. So freuen wir uns schon jetzt auf die Gäste aus dem Schaumburger Land.

Im Anschluss ging es mit dem Bus zum benachbarten Kloster Möllenbeck, wo man sich in lauschig sommerlicher Umgebung zum gemeinsamen Kaffeetrinken zusammenfand und einen Blick in die klösterliche Location werfen konnte.

Die anschließende Fahrt nach Hause traten die Teilnehmer/innen jedoch nicht an, ohne den Tag noch einmal in vertrauter Runde Revue passieren zu lassen. So ließ man den Ausflug in der Gaststätte Klefoth in Holte bei Schinkenbrot und einem Kaltgetränk genüsslich ausklingen und hatte - ganz im Sinne von Matthias Claudius - reichlich zu erzählen.

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